Sonntag, 1. Januar 2012

Zittauer Gebirge 28.12.2011 – 01.01.2012

Wer noch einmal so richtigen DDR-Charme (sowohl bei der Einrichtung als auch beim Personal) erleben möchte, der sollte unserem Beispiel folgen und einen Aufenthalt in der Jugendherberge "Dreiländereck" in Jonsdorf buchen. 7 erwachsene Iwalker (w:m = 5:2) und 5 Sprößlinge ließen sich aber nicht die gute Laune verderben und machten das Beste aus dem Silvesterausflug. Nachdem wir uns am Anreisetag mit allen Ge- und Verboten der JH vertraut gemacht und uns mit der kulinarisch grottenschlechten Versorgung abgefunden hatten, machten sich alle auf, die Jonsdorfer Mühlsteinbrüche mit ihren bizarren Felsgebilden zu erwandern. Bis auf Schneereste und die Berggipfel der Lausche und des Hochwaldes zeigte sich die Landschaft noch in grünbrauner Farbe. Ein Besuch auf dem zerklüfteten Nonnenfelsen rundete den Tag ab. Heftiges Schneetreiben in der Nacht verzauberte die Landschaft in Nu in ein Wintermärchen. Dennoch erkundeten wir die Felsenburg Oybin bei dichtem Schneefall. Während sich das Hauptfeld gen JH trollte, wollten Zwinki und ich den Kampf mit dem Wetter aufnehmen. Über Scharfenstein (keine Sicht), Große Felsgasse und Hochwald tippelten wir straffen Schrittes weiter über Hain nach Jonsdorf. Während Teile der Damen- und die vollständige Kinderwelt zu Silvester nach Zittau zum Shoppen und Kulturgucken zogen, unternahmen Gudrun, Elke, Zwinki und ich eine landschaftlich sehr leckere Tour von Lückendorf zur Fuchskanzel (Straßberg), querfeldein zum fast unbekannten Hühnerberg (Kohoutovy Vrch) mit Gipfelbuch und dann auf den Pfaffenstein (Popova Skala), von wo aus der Rundblick in Teilen prächtig war. Schneetreiben und Sonne mit Fernblick wechselten sich ab. Angesichts der Sonne und des tiefen Schnees oben hoch über der grünbraunen Landschaft war es ein seltenes Erlebnis und insgesamt nicht mörderisch anstrengend. Die überschüssige Sivlesterfeierenergie konnten wir im mit Rentnern überfüllten Kulturhaus bei Livemusik der übelsten Sorte, gefühlten 30 °C, aber gutem Essen freisetzen. Das ich das noch erleben durfte! Völlig beglückt packten wir nach dem Essen die Mandoline ein und machten es uns bis zum Anstoßen in der JH gemütlich. Am Neujahrstag war der Winterzauber schon wieder vorbei. Bei Tauwetter ging es heimwärts.

Mühlsteinbrüche, Schwarzes Loch
Lausche
Fuchskanzel: Kraftwerk Turow
Hochwald