Der
Frühling ist die schönste Jahreszeit im Böhmischen Mittelgebirge. Das frische
Grün der Laubwälder und der Blütenreichtum seltener Pflanzen sind beeindruckend.
Einmal mehr nutzten 11 Iwalker (w:m = 7:4) den Wanderexpress um 07:49 Uhr von Dresden
nach Aussig (Ústí nad Labem). Rasch
ließen wir die Stadt hinter uns und liefen hinauf zur Ferdinandshöhe (Větruše). Das in den letzten Jahren
erneuerte Hotel und Restaurant ist nun auch mit einer Seilbahn erreichbar. Aber
wir wollten ja wandern…
Wir
genossen kurz die erste schöne Aussicht ins Elbtal und folgten weiter dem
markierten Wanderweg entlang des Elbhanges durch herrliche naturnahe Laubwälder.
In Blüte standen auch die hier heimischen und seltenen Elsbeeren (Sorbus torminalis). Es sollte wahrlich
nicht die letzte Aussicht bleiben. Ganz im Gegenteil steigerten sich die
Ausblicke im Tagesverlauf noch. Doch unser erstes Ziel war der Padloschiner
Wasserfall, der höchste des Böhmischen Mittelgebirges. Von einer 12 m hohen
Phonolithklippe fällt der Padloschiner Bach senkrecht hinab. Eine erste Rast
machten wir am zweiten Aussichtspunkt, einer Basaltklippe namens Vrkoč.
Weiter
ging es hinauf ins Dorf Padloschin (Podlešín),
dann folgten wir einer kleinen Straße nach Süden über die offenen Höhen. Das
Wetter wechselte zwischen Sonnenschein und Wolken mit Wind bei recht frischen
Temperaturen. Die kochentrockene Polarluft bescherte uns eine herrliche
Fernsicht. Am dritten Aussichtspunkt konnte man nochmals auf Aussig
zurückschauen.
Nun
wanderten wir einen lieblichen, unmarkierten Feldweg hinab nach Qualen (Chvalov).
Während der Mittagspause am
Ortsende genossen wir den vierten Blick ins Elbtal. Danach ging es unmarkiert
weiter hinauf zum Steinhübel (Skalky), dem fünften
und höchsten Aussichtspunkt unserer Wanderung. Hier blüht die Nacktstängelige Schwertlilie (Iris aphylla).
Rechts: Milleschauer (Milešovka) |
Links: Lobosch (Lovoš) |
Zurück
auf dem markierten Weg liefen wir zügig hinab nach Morowan (Moravany), zweigten ab in den Müllergund
zum Morowaner Wasserfall.
Danach erklommen wir den Müllerstein. Der sechste Aussichtspunkt
überzeugt mit dem Blick zum Böhmischen Tor (Porta
Bohemica). Hier öffnet sich von Norden kommend das Elbtal zum Böhmischen
Becken.
Schließlich
folgten wir der Markierung zum letzten Ziel unserer Wanderung, dem Dubitzer
Kirchlein (Dubický kostelík). Die
Terrasse der wenig besuchten Gaststätte bot den siebenten Blick ins Elbtal, an
den wir uns nun schon gewöhnt hatten. Wir entschieden uns für den späteren Zug um
17:40 Uhr und ließen den herrlichen Tag lieber bei Bier, Kaffee, Palatschinken
und Eis ausklingen. Auf dem Rückweg zum Bahnhof Salesl (Dolní Zálesly) nahmen wir noch die letzte und achte Aussicht, den
Fuchsberg mit. Hier staunten wir über einen großen Bestand Diptam (Dictamnus albus), auch Brennender Busch genannt. Die ersten Blüten der seltenen und geschützten Art öffneten sich.
Warum
in die Ferne schweifen? „Das Paradies ist nah. Es liegt an uns, es zu betreten.“
Dieter Wieland