Den höchsten Gipfel des Böhmischen Mittelgebirges zu besteigen, das war schon lange unser Ziel. Nun war es so weit: Auf zum Milleschauer (auch Donnersberg; Milešovka; 836,6 m)! Nur drei Iwalker (w:m = 2:1) nahmen die Strapazen auf sich. Der Wanderexpress brachte uns nach Aussig (Ústí nad Labem) und ein Bus bis Kleindubitz (Dubičky). Einmal mehr genossen wir die Aussicht von der Terrasse am Dubitzer Kirchlein.
Das Dubitzer Kirchlein liegt idyllisch am Rande des Elbtales vor der Bergkulisse des Kletschen und des Milleschauer:
Wir ließen die Doerell-Aussicht links liegen und liefen
schnurstracks zu einem Aussichtsturm, der fast direkt über dem Tunnel der noch
in Bau befindlichen Autobahn steht. Oben blies eine steife Briese. Nun folgten
wir weiter der gelben Markierung, wechselten auf grün und auf eine stark
befahrene Straße. Wir beschlossen, sie auf unmarkierten Wegen zu umgehen. So
stießen wir auf das seltene Melissen-Immenblatt (Melittis melissophyllum), was ich bislang noch nicht kannte.
Letztendlich
querfeldein erreichten wir wieder den grünen Weg, der aussichtsreich am
Waldrand um den Berg Kletschen (Kletečná) führt. Die Stelle lud zu einer
kleinen Rast ein. Wir querten die Fernverkehrsstraße und nahmen nun den
Milleschauer in Angriff. Erst auf gelb nur mäßig ansteigend, bald auf blau
recht steil ging es dem Gipfel entgegen. Der ganze Berg steht schon seit langem
unter Naturschutz. Urige Wälder bedecken seine Flanken. Den Gipfel krönt ein
steinerner Aussichtsturm mit dem 1904 errichteten „meteorologischen
Höhenobservatorium Donnersbergwarte“. Wir löhnten 30 Kronen für eine schöne
Karte und eine phantastische Aussicht.
Blick nach Süden ins Böhmische Becken |
Die gastronomische Einrichtung machte
zunächst einen guten Eindruck: ziemlich neu, sauber, schicke Panoramafenster.
Bier gab es allerdings nur im Plastebecher und die Speisekarte war sehr übersichtlich, ein
kleines Imbissangebot, welches unsere Tschechischkenntnisse dennoch
überforderte. Und wir den Kellner. Also blieb es bei einem Bier. Wir lagen gut
in der Zeit. Also nahmen wir einen alternativen Abstieg über den blauen Weg und
Tschentschitz (Černčice), folgten der roten und dann der gelben
Markierung bis Schalan (Žalany).
Hier fuhr wochenends doch kein Bus ab.
Da wir 40 min vor Plan lagen, beschlossen wir weiter der Straße bis Hertine (Rytně)
an der nächsten Bahnstrecke zu folgen. Hier fuhr der nächste Zug erst in einer
Stunde ab. Also zogen wir weiter im Tal der Biela (Bílina) bis zur
nächsten Station Prosanken (Brozánky).
21 km kamen zusammen. Mit dreimal
Umsteigen und nach drei Stunden Zugfahrt kamen wir endlich in Dresden an.
Fazit: Landschaft schön, Straßenlatschen unschön, Aussicht bestens, Gastronomie mies, Rückfahrt 3 h, nochmals nur mit Auto…