Angeregt durch einen Artikel in der „Gartenpraxis“ wollten
wir das wohl größte Vorkommen des Winterlings (Eranthis hyemalis) in Mitteleuropa einmal mit eigenen Augen bestaunen.
7 Pflanzen-, Garten-, Natur und Wanderfreunde machte sich auf den Weg nach
Closewitz. Rasch ging es über die sonntäglich leere A4 in 1,5 h nach
Jena. Gegen 10 Uhr waren die Parkmöglichkeiten noch nicht erschöpft. Zeitig aufzustehen
lohnte sich also. Wir folgten größtenteils einem Wandervorschlag aus dem Internet.
Die Zeitschrift hatte nicht zu viel versprochen: Ein südexponierter Hang des
Rautales ist stellenweise dicht mit den gelben Blüten des Winterlings
überzogen. Das 1803 erstmalig erwähnte Vorkommen ist inzwischen auf
schätzungsweise 3 ha angewachsen. In solcher Zahl vereint verströmt der Winterling einen dezenten Duft, der sonst nicht
wahrnehmbar ist. Dieser erinnert an Raps, welcher aber nicht mit dem Winterling
verwandt ist. Zusehends füllten sich die Wege mit Menschen. Doch solche Massen,
wie sich in wenigen Tagen durch die Märzenbecherwiesen des Polenztales schieben
werden, kamen nicht auf.
Wir zogen weiter nach Süden, fanden mühelos den Weg in Richtung
der Gaststätte „Landgrafen“. In Schlaufen ging es mehr oder weniger entlang der
Hangkante des Saaletales durch naturnahe Laubmischwälder, in der die seltene Elsbeere
(Sorbus torminalis) wächst, oder (auf
trocken Hängen) durch lichte Kiefernwälder mit eingestreuten Wacholdern (Juniperus communis). Uns fielen die typischen Gehölze der trockenen Muschelkalkhänge
wie Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) oder Sauerdorn (Berberis
vulgaris) auf. Auch der Stinkenden
Nieswurz (Helleborus foetidus) begegneten wir. Immer wieder taten
sich herrliche Aussichten auf Jena und das Saaletal auf und Sitzbänke luden zu
einer Rast ein.
Helleborus foetidus |
Juniperus communis |
Der Rückweg nach Norden führte uns über den steppenartigen Höhenrücken
„Windknollen“, einem ehemaligen Truppenübungsplatz. Malerische Schwarz-Kiefern
(Pinus nigra) säumten unseren Weg. Viele Ausflügler waren bei dem
herrlichen sonnigen Wetter unterwegs.
Fazit: Ein unvergeßlicher Tag mit ganz neuen Eindrücken.
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